Arthur und der Fuchs mussten lange bis zur Höhle der Viper gehen und sobald sie dort angekommen waren, riefen sie sie aus vollem Halse. „Guten Morgen, Madame Viper“, sagte der Fuchs und deutete eine respektvolle Verbeugung an, „Ich habe einen Freund mitgebracht, der Eure Hilfe braucht.“ „Ein Menssssssch“, sagte die Schlange, „Im Laufe meines langen Lebens habe ich viele von ihnen gebissen... Aber du warst zuvorkommend und ich möchte dir eine Chance geben: Ich werde dir zwei Rätsel stellen, wenn du einen Fehler machst, beiße ich dir in den Knöchel und nehme mir dein Leben, wenn du aber richtig antwortest, dann helfe ich dir. Wagssssst du das Ssspiel, junger Mann?“ „Ja, ich danke Euch für diese Ehre.“
„Dann wollen wir das Spiel beginnen: Er trägt für jedes seiner Lebensjahre einen Ring, er kann singen wie kein anderer, aber nur, wenn er im Winter bei Vollmond getötet wird. Was ist das?“ Wie aus der Pistole geschossen antwortete er „Die Resonanztanne!, denn er kannte sie aus den alten Erzählungen des Großvaters. Die Ringe des Stammes sprechen von seinen Jahren. Er wird im Winter in der Wachstumszeit gefällt, denn dann wandelt der Baum Zucker in Stärke um und sein Holz schimmelt nicht. Er wird die singende Tanne genannt, weil sein Holz den Klang auf außergewöhnliche Art und Weise verbreitet.“
„Du siehst mich überrasssscht. Nun lass‘ uns sehen, ob du auch die nächste Antwort kennst: Sie sind zusammen, aber sie sind kein Liebespaar. Sie sind zur gleichen Zeit zwei und eins. Sie helfen sich gegenseitig und jeder würde ohne den anderen sterben. Sie leben nur bei reinster Luft. Wer sind sie?“ Arthur musste nicht lange nachdenken, er hatte die Antwort in der Schule gelernt:
„Die Flechten! Sie bestehen aus zwei symbiotischen Organismen, einer Alge und einem Pilz: Der Pilz überlebt dank der organischen Verbindungen, die durch die Photosynthese der Alge entstehen, während er die Alge schützt und sie mit Mineralien und Wasser versorgt. Die Flechten nehmen die notwendigen Stoffe aus der Atmosphäre auf, deshalb können sie nur in einem reinen Umfeld gedeihen.“ „Junger Abenteurer, du hast es geschafft“, sagte die Schlange recht ungehalten, „wie versprochen werde ich jetzt deine Frage beantworten. Ich weiß nicht, wo sich der Dämon des Waldes versteckt, aber ich kann dir sagen, wer es mit Sicherheit weiß: der König des Waldes, der große Rothirsch. Finde ihn und du bekommst deine Antwort.“
„Wartet, Madame Viper!“ schrie der Fuchs ihr nach: „Habt ihr nicht etwas vergessen? Ihr hattet auch noch ein Geschenk versprochen.“ Die durch die Niederlage gekränkte Schlange kehrte in die Höhle zurück und kam mit einem Stab heraus. „Sagt euch der Name Moses etwas? Dann erinnert ihr euch sicher auch
noch an seinen Stab, jenen mit dem er das Wasser des Roten Meeres teilte... Nun, dies ist der Stab im Kleinformat, auch er kann die Wellen teilen, sicherlich nicht ein Meer wie das Original, aber ein kleineres Gewässer schaffter. Du wirst ihn noch brauchen können.“